Natura-2000-Manager/in Deutschland:
„Lehrgang über Grundlagen, Ökologie und Management von europaweit geschützen Arten und Lebensraumtypen “




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Natura 2000 und Wandertourismus

Das Wandern ist bei der deutschen Bevölkerung in den letzten 20 Jahren in der Popularität deutlich gestiegen. So sagen mehr als die Hälfte aller BürgerInnen älter als 14 Jahre, dass sie regelmäßig wandern (https://www.wanderinstitut.de/deutsches-wanderinstitut/service/publikationen/). Somit ist das Wandern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Tourismusdestinationen. Grundsätzlich können durch den Wandertourismus Probleme für Natura 2000-Gebiete entstehen, und zwar beispielsweise dann, wenn vorgeschriebene Wanderwege verlassen werden. Dies führt durch die unmittelbare Trittbelastung zu einer negativen Beeinflussung der Pflanzendecke. Ebenfalls können einige Tierarten durch Wandernde gestört werden. Unsachgerechtes Entsorgen von Müll oder das Pflücken von geschützten Pflanzenarten können sich ebenso negativ auf den Erhaltungszustand von FFH- und Vogelschutzgebieten auswirken.

Der Wandertourismus muss aber keineswegs nur eine negative Beeinflussung darstellen. So können mit Hilfe von ausgewiesenen Premiumwanderwegen und Naturbildungsmaßnahmen den Besuchern Aspekte des Natur- und Umweltschutzes nähergebracht werden, sowie Verständnis für Natura 2000-Gebiete, beziehungsweise die FFH- und Vogelschutzrichtlinie, gefördert werden (http://www.wandern-naturschutz.de/). Allerdings finden sich leider auf vielen Foren, Websites und Apps eine Vielzahl von Wanderwegen, die nicht mit den Belangen des Naturschutzes abgestimmt sind und somit auch schädlich sein können für die Erhaltungsziele der jeweiligen Natura 2000-Gebiete.

In einem Statementpapier zur Konfliktvermeidung „Wandertourismus und Naturschutz“, das durch das Deutsche Wanderinstitut e.V., die Fachhochschule Erfurt und den Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V unter anderem erarbeitet wurde, werden Leitlinien zur Berücksichtigung von Naturschutzbelangen bei der Rechtskonformen Realisierung eines Wegekonzeptes, der Ertüchtigung eines Weges (Zertifizierung) oder des Neubaus oder der Verlagerung (mit Neubau) eines Wanderweges genauer erörtert (http://www.wandern-naturschutz.de/download/StatementpapierWandertourismusundNaturschutz_2019.pdf).

Quellen

https://www.wanderinstitut.de/deutsches-wanderinstitut/service/publikationen/

http://www.wandern-naturschutz.de/

http://www.wandern-naturschutz.de/download/StatementpapierWandertourismusundNaturschutz_2019.pdf

Datum: 26.04.2024
Online: https://www.natura2000manager.de
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